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Die wichtigsten Prinzipien des deutschen Strafrechts: Ein Überblick

Das deutsche Strafrecht bildet das Fundament unserer Rechtsordnung, indem es Verhaltensweisen regelt, die als besonders schädlich für die Gesellschaft erachtet werden. Es dient nicht nur der Ahndung von Straftaten, sondern auch der Prävention und dem Schutz der Rechtsgüter der Gesellschaft. In diesem Blogpost möchten wir die zentralen Prinzipien des Strafrechts vorstellen und erläutern, wie sie in der Praxis Anwendung finden und geben einen Überblick über das deutsche Strafrecht.




1. Nulla poena sine lege (Keine Strafe ohne Gesetz)

Dieses Prinzip stellt sicher, dass niemand für eine Handlung bestraft wird, die zu dem Zeitpunkt ihrer Begehung nicht ausdrücklich im Gesetz als Straftat definiert war. Dies schützt den Einzelnen vor willkürlichen Strafen und gewährleistet rechtliche Klarheit. Das Prinzip ist im Grundgesetz (Art. 103 Abs. 2) und im Strafgesetzbuch (StGB) verankert und stellt ein wesentliches Element des Rechtsstaats dar.


2. Schuldprinzip

Das Schuldprinzip besagt, dass nur derjenige bestraft werden darf, der schuldhaft eine Straftat begangen hat. Es unterscheidet zwischen verschiedenen Formen der Schuld, wie der Vorsatz und der Fahrlässigkeit, die jeweils unterschiedliche strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Eine Handlung kann nur dann als strafbar gelten, wenn dem Täter eine persönliche Schuld zur Last gelegt werden kann.


3. Tatbestandsmäßigkeit

Bevor eine Handlung strafbar wird, muss sie einen bestimmten Tatbestand erfüllen, der im Strafgesetzbuch festgelegt ist. Dieser umfasst die Merkmale einer Straftat, wie etwa das Vermögensdelikt bei Diebstahl oder das Gewaltdelikt bei Körperverletzung. Die Tatbestandsmäßigkeit ist die Grundlage jeder Strafverfolgung und ermöglicht es, den Umfang der Strafe zu definieren.


4. Rechtswidrigkeit

Selbst wenn eine Handlung den Tatbestand einer Straftat erfüllt, kann sie dennoch nicht strafbar sein, wenn Rechtswidrigkeit ausgeschlossen ist. Ein Beispiel hierfür wäre die Notwehr (§ 32 StGB), bei der eine Handlung aus einem berechtigten Interesse heraus, etwa zur Abwehr eines Angriffs, vorgenommen wird. Die Rechtswidrigkeit wird also durch spezifische Ausnahmen des Gesetzes aufgehoben.


5. Schuldunfähigkeit und verminderte Schuldfähigkeit

Im deutschen Strafrecht gibt es Ausnahmen, die es ermöglichen, auf eine Strafe zu verzichten oder diese zu mildern. Schuldunfähigkeit liegt vor, wenn der Täter aufgrund einer schweren geistigen Störung (§ 20 StGB) nicht in der Lage war, die Unrechtmäßigkeit seines Tuns zu erkennen oder nach dieser Einsicht zu handeln. Bei einer verminderten Schuldfähigkeit (§ 21 StGB) kann die Strafe gemildert werden, da der Täter nur eingeschränkt fähig war, das Unrecht zu erkennen.


Fazit

Das Strafrecht in Deutschland verfolgt das Ziel, Gerechtigkeit zu gewährleisten und der Gesellschaft eine klare rechtliche Ordnung zu bieten. Dabei wird immer ein Balanceakt zwischen der Bestrafung des Täters und dem Schutz seiner Rechte vollzogen. Die oben genannten Prinzipien sind entscheidend für die korrekte Anwendung des Rechts und stellen sicher, dass die Strafen gerecht und angemessen sind.

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